Sturm

 

Sturm


Die Karten würde ich neu mischen,

Die harten Gedanken löschen,

Die Gefühle, die folgen,

Die unklaren Sorgen.

 

In meinem Kopf ist so viel Stoff,

Um Jahre nachzudenken, um zu Altern,

Um den Schattenseiten ewig Glauben zu schenken,

Um dem Teufel Chancen zu bieten,

Mich zu kriegen,

einen Sturm zu entfachen,

aufhören zu lieben.

 

Im Sturm wirbeln Äste, Blätter, Staub, Vögel umher,

Im Inneren steigen Erinnerungen, Gedanken, Schmerz, Zweifel,

immer mehr auf in die Lüfte, in das Bewusste,

ins Unendliche, hoch kommen die Verluste.

 

Der Sturm im Kopf,

Eigensinnig, gewaltig und unaufhörlich,

ich beschwör ihn auf.

 

Ich glaube langsam, er soll sein, er ist berechtigt.

Faszination groß,

ich fühle mich klein,

der Sturm wird zu mächtig.

Ich bin gefangen durch die Gewalt dieser Natur,

Wie Perlen des Zweifels gefangen an einer Schnur.

Mich in Kreisen drehend, mich kaum von der Stelle bewegend,

Immer genauer die Gedanken zerlegend.



 


 

Themen, die quälen,

Unsortiert und selten in Schemen.

Treiben sich umher,

kreuz und quer.

Im Kopf zwischen den Synapsen,

hätt‘ ich laut gedacht würde ich mich verhaspeln.

 

„Wer bin ich?“

Die Frage, die hass‘ ich!

Ich kann dieser Frage nicht trauen,

Denn sind wir nicht 100fach maskierte Clowns?

Die Shows machen

Die schöne Sachen lass'n krachen

Die andere bringen zum Lachen

Und manche zum Weinen?

Die Schminke vergießen auf den Fliesen,

bei denen wir uns wohl fühlen und genießen

wie wir sind?

 

Meditiert hab ich heut',

Und festgestellt, wie verseucht meine Gedanken sind.

Durchzogen von miesen Erinnerungen

Die wahrscheinende Seite der Medaille

Ist nur die eine Hälfte.

 

Wie gern ich bei anderen bin,

Um meinen Erinnerungen zu entrinnen.

Ich wünscht' nicht ich, sondern sie würden es tun.

Doch es gibt ein Ruh'n,

Ruhe,

Bevor es weiter geht.

In dieser Welt, die gerade still steht.

In dem von einer Pandemie ausgelösten Wahnsinn,

Im Kopf tobenden Sturm, innen drin.

 

Annette Mentz

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